Reiseradumbau zum E-BIKE / Pedelec mit einem PENDIX - Motor

Gedanken eines Fahrrades:

Vor 28 Jahren wurde ich in einer kleinen edlen Fahrradmanufaktur aus Edelstahlrohren und Silberlot geboren. Als treuer Begleiter trug ich meinen Besitzer fast 2mal um die Welt.

Nun ist mein „Besitzer“, dank Nachwirkungen von Corona, fast nicht mehr im Stande gewesen mal eine Tour mit mir zu fahren.

Das soll es jetzt gewesen sein? Keine Abenteuerreise mehr über die Straßen der Bretagne, mal eine Tagestour nach Salzburg oder nochmal eine rasante Abfahrt am Silvretta, einfach so „AUS“?

Verzweifelt stand ich im dunklen Keller und wähnte mich schon zum „alten Eisen“! Monat um Monat verstrich, die Luft ging mir aus den Reifen und Staub legte sich über mein Dasein!

Weihnachten stand vor der Tür und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als ein letztes Mal den Asphalt unter den Reifen zu spüren.

Puff!

Das Licht ging an und mein „Herr“ trug mich aus dem Keller und polierte mich auf. Kann es sein, dass mein Wunsch für eine letzte Fahrt doch noch in Erfüllung geht?

Tja, das waren die Gedanken meines heiß geliebten Reiserades. 

Also her mit dem Pendix-E-Bike-Nachrüstbausatz und reingebaut in das vorbereitete Reiserad.

Hab den Einbau bei mir im Betrieb durchgeführt. Für mich als Werkstattleiter war wichtig zu wissen, ob dass Produkt von Pendix wirklich das hält, was versprochen wird, bevor wir das einem Kunden anbieten.

Gleich noch vorweg. Ein Nachrüstsatz zum E-Bike ist nur dann sinnvoll, wenn die Basis stimmt. Das Fahrrad, in welches der Elektroantrieb eingebaut werden soll muss in einem technisch einwandfreien Zustand sein und auch den höheren Belastungen eines Elektrorades standhalten (z.B. stabiler Rahmen und Gabel, sehr gute Bremsen,...)

Der Einbau eines Pendix Elektroantriebes ist eigentlich von jedem versierten Mechaniker zu bewerkstelligen. Die Montageanleitung gibt hierfür eine genaue Beschreibung und, wenn man sie liest!!!, bewahrt sie einen vor Fehlern bei der Montage. Hierfür ein tolles Lob an Pendix für die sehr gute Anleitung.

Für die Montage des Meßtretlagers ist ein Spezialwerkzeug nötig. Auch ist das Tretlager die Hauptursache für Fehler bei der Montage, deshalb mein Tipp: Lasst euch den Antrieb von einem Pendix-Servicepartner einbauen! Auch bist du dann besser abgesichert bei Garantie- und Serviceansprüchen.

Pendix wirbt ja damit, dass der Elektroantrieb für Fahrräder ideal für Pendler sei, also genau richtig für mich.

Genau deshalb hab ich mir den Pendix-Antrieb in mein Rad gebaut. 38km einfache Strecke von Zuhause zur Arbeit, sprich 76km Pendlerstrecke am Tag.

Am 01.01.2021 war der Startschuss!

Die erste 100km "Eingewöhnungsrunde" im "Eco"-Modus. Geländeprofil, leicht hügelig und bei einer Außentemperatur von so 5°C, ging es auf Tour. 

Eine Besonderheit beim Pendix-Antrieb ist die Ansteuerung. Man steuert den Antrieb sozusagen mit den Pedalen. Das gelingt nach kurzer Zeit intuitiv sehr gut. Motor und Mensch agieren dann wie eine Einheit. Sobald die Einlernphase beendet ist, registriert man das leichte "nachschieben" der Pedale gar nicht mehr. Oft wird das als Kritikpunkt in den Foren aufgeführt, was ich jetzt nicht bestätigen kann. 

Die Stärke des Antriebes lässt sich 3-fach am Akku mittels Drehrad einstellen. 

"Eco"-Modus: für lange Reichweite bei niedriger Unterstützung

"Smart"-Modus: der Mittelweg zwischen Reichweite und starkem Antritt

"Sport"-Modus: Schwerpunkt auf maximaler Kraft und Beschleunigung

Die Modi und deren Einstellung lassen sich auch noch über die Smartphone-App individuell auf die Bedürfnisse anpassen.  Auch bietet die App eine Anzahl von Infos über den Antrieb, den Akku und dient auch als Tacho und Navi.

Zurück aber zum Fahrgefühl. Mir gefällt, wie unauffällig der Antrieb den Fahrer unterstützt. Keine Lastschwankungen beim Antritt und das auch noch so gut wie lautlos!

Stand 11.02.2021:

Mittlerweile wurden 1628km mit dem Pendix-Antrieb zurückgelegt. Minusgrade bis -17°C, Salz, Schnee, Eis, Sturm, Matsch bis zu den Naben und ab und an ein Sonnenstrahl, das waren die Bedingungen. 

Unter 10°C verliert der Akku an Leistung, unter 0°C ziemlich stark. Dies ist eine ganz normale Tatsache für jeden Akku!!! Wer da rumkritisiert, sollte sich nochmal sein Physik-Schulbuch durchlesen.

Trotzdem ist diese Tatsache für alle Ganzjahrespendler zu beachten. Schnell schrumpft die Sommerreichweite von 100km auf 40km bei Kälte und Gegenwind.

Der Neopren-Regenschutz ist meiner Meinung nach, ein absolutes Must-Have. Er schützt den Akku vor Kälte und gleichzeitig die Kontaktstellen vom Akku vor Verschmutzung und Feuchtigkeit. Eigentlich das ganze Jahr sinnvoll!

Für meine Pendelstrecke (38km einfach) habe ich mir noch ein zusätzliches Ladegerät in den Betrieb gelegt. Somit komme ich auch im Winter bei Eisestemperaturen zur und von der Arbeit!

Was vor allem in der Dunkelheit ein riesen Sicherheitsgewinn ist, ist der Diodenleuchtring am Akku. Er erhöht die Sichbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer deutlich!

Über die Farbe des Leuchtringes lässt sich auch feststellen wieviel Kapazität im Akku noch drin ist.

Wer es ganz genau wissen will schaut auf die Smartphone-App.

Ich habe ja bei meinem Reiserad ein Antriebskombination aus einer Nexus-8-Gang-Nabe, verstärktem KMC-Kettenblatt und einer verstärkten KMC-Kette verwendet. Vor allem in der "schmutzigen" Jahreszeit" hat sich dies bewährt. In Verbindung mit dem Pendix-Antrieb mit 65Nm und Dreck auf dem Antriebsstrang gerät der Verschleiß des Antriebes sonst allzu leicht außer Kontrolle und wechselt andauernd Ritzel und Kette. 

Verschleiß beim Pendix-Nachrüstantrieb? Bis jetzt konnte ich rein gar keinen Verschleiß oder sonstige "Ermüdungen" feststellen. Es wackelt und knackst nichts, alle Dichtungen erfüllen tadellos ihre Funktion, kurz gesagt, ein Produkt, was dem Prädikat "Made in Germany" zur Ehre gereicht.

Update 26.02.2021 / Kilometerstand 2007

Was zeichnet einen richtig guten Service oder eine gute Firma aus?

Richtig!

Wenn was nicht ganz glatt läuft, dann wird nach einer unkomplizierten Lösung gesucht und diese umgesetzt!

Im Falle von Pendix ging das wie folgt von statten:

1. Pendix liest den Erfahrungsbericht auf der Webseite.
2. Stellt fest, dass die Reichweite bei Kälte unter dem Sollwert liegt.
3. Pendix ruft mich an, frägt mich nach der Seriennummer des Akkus und unterrichtet mich über das "Kälteproblem", welches sich durch ein "Softwareupdate" beheben lässt.
4. Akku wird abgeholt, die Software aktualisiert, überprüft und ist am dritten Tag wieder bei mir im Fahrrad im Einsatz!
5. Das Ganze war nicht nur kostenlos, sondern es wurde auch noch eine Entschädigung für den Aufwand und die "Umstände" angeboten. Werde die Entschädigung nicht abrufen. Bin voll und ganz zufrieden und die drei Tage hab ich mit meinem FIXIE-Bike überbrückt. 

Genau so geht SERVICE! Absolut vorbildlich in der Kommunikation und Abwicklung!

Ansonsten schnurrt der Pendix-eDrive wie am Schnürchen. Macht wie am ersten Tag Laune und ist sicherlich auch einer der Gründe, warum ich jeden Tag 76km mit dem Fahrrad pendle und am Wochenende immer noch Lust habe noch eine kleine Runde zu drehen.